Bad Gandersheim / Stadt Bad Gandersheim / Landkreis Northeim (hl) Im bis auf den letzten Platz besetzten Lehrsaal des Feuerwehrhauses Bad Gandersheim eröffnete Ortsbrandmeister Wilfried Nobel die Jahreshauptversammlung der Schwerpunktfeuerwehr Bad Gandersheim für das Jahr 2017 und stellte fest, das fristgerecht und ordnungsgemäß dazu eingeladen wurde. Weiterhin stellte er die Beschlussfähigkeit der Versammlung fest.

Unter den anwesenden Kameradinnen und Kameraden, sowie den Gästen begrüßte Wilfried Nobel die Ehrenmitglieder Willi Ackenhausen und Horst Pflug, den Ehrenortsbrandmeister Günter Ahrens und die Bürgermeisterin Franziska Schwarz. Weiterhin begrüßte er den Kreisbrandmeister Bernd Kühle, Abschnittsbrandmeister Nordost Carsten Winkler und den Stadtbrandmeister Kai-Uwe Rostock und Thomas Durau von der Feuerwehrtechnischen Zentrale Bad Gandersheim. Die Vertreterin des Polizeikommissariat Bad Gandersheim, Kriminalhauptkommissarin Dagmar Leopold und Horst Lange von der Pressegruppe des Kreisfeuerwehrverbandes Northeim. Besonders begrüßte Nobel den neu in den Reihen der aktiven Wehr eingetretenen Renzo-Frank Schulze.

Das Protokoll vom 18.02.2017, das vor der Versammlung eingesehen werden konnte, wurde von der Versammlung einstimmig genehmigt.

Jahresbericht vom Ortsbrandmeister Wilfried Nobel:

Die Schwerpunktfeuerwehr wurde im vergangenen Jahr von der Leitstelle Northeim zu 126 Einsätzen alarmiert. Diese teilen sich auf in:

14 Entstehungsbrände
5 Kleinbrände
4 Mittelbrände
3 Nachbarliche Löschhilfen
69 Hilfeleistungs-Einsätze
31 Blinde bzw. Fehlalarme / Brandmeldeanlagen

Weiterhin wurden 165 Praktische – und 185 Theoretische Dienste abgehalten. Hinzu kommen noch 14 Alarm-Übungen und 12 Kommandositzungen. Das macht zusammen 376 Dienste. Diese Dienste teilen sich in 8.772,27 Stunden, die von den Kameradinnen / Kameraden geleistet wurden.

Diese Stunden teilen sich auf in 1.503,84 Stunden Einsatz und 7.268,43 Stunden Ausbildungsdienst.

Der Mitgliederbestand der Wehr bis zum 31.12.2017 betrug 378 Feuerwehrmänner und Feuerwehrfrauen. Diese teilen sich auf in:

70 Aktive
29 in der Jugendfeuerwehr
14 in der Altersabteilung
265 Fördernde Mitglieder

Nobel gab der Versammlung einen kleinen Überblick der Einsätze des vergangenen Jahr.

Dieses war der Großbrand der Lagerhalle von der ehemaligen Firma Sonnen Bassermann / Heinz. Die Wehr Bad Gandersheim wurde zur Nachbarlichen Löschhilfe angefordert. Mit fast allen Einsatzfahrzeugen fuhren sie nach Seesen. Schon von Ferne konnte man die schwarze Rauchsäule, die zum Himmel zog, sehen. Während der Einsatzzeit in Seesen bis die, hatte der Kreisbrandmeister Bernd Kühle die Drehleiter mit einer Besatzung aus der Feuerwehrtechnischen Zentrale Northeim in das Feuerwehrhaus Bad Gandersheim zur Überbrückung beordert. Der Brand in Seesen erinnerte die Feuerwehrleute an den Großbrand im Kriegerweg in Bad Gandersheim am 14. und 15.12.1992. Dort war auch eine ganze Werkhalle abgebrannt. Weiterhin sprach Nobel über das Hochwasser aus dessen Grund ein Krisenstab einberufen werden musste. Bei dem Einsatz wurden mit Unterstützung der Löschzüge 2 und 3 mehrere hundert Sandsäcke an der Kläranlage gefüllt. Diese wurden anschließend von Mitarbeitern des Bauhofes verteilt. Der kritische Punkt war das Staubecken in Seboldshausen. Weiterhin sprach er über einige Technische Hilfeleistungen und Brände die abzuarbeiten waren. An dieser Stelle bedankte sich Nobel bei der Bürgermeisterin und bei den Kameraden und Kameradinnen für die Gute und Unkomplizierte Arbeit.

Eine außerordentliche Mitgliederversammlung fand im November in Absprache mit der Bürgermeisterin und der Feuerwehr-Unfallkasse statt. Grund waren Mängel am Feuerwehrhaus, von denen einige bis jetzt behoben werden konnten. Nobel appellierte an die Kameradinnen und Kameraden immer eine gute Kameradschaft zu pflegen. Nobel führte weiter an, dass der Anbau des Feuerwehrhauses in diesem Jahr bereits begonnen hat. Die einzelnen Details werden mit dem Architekten und dem Bauamt besprochen. Wenn der Zeitplan eingehalten wird, sollen bis Ende 2018 die Arbeiten abgeschlossen sein. Da der Feuerwehreigene Rettungswagen im vergangenen Jahr "seinen Geist aufgegeben hat" und nicht mehr verkehrstüchtig war, wurde mit der Johanniter-Unfall-Hilfe und der Stadt Bad Gandersheim eine Kooperation vorgenommen und ein Rettungswagen der Johanniter-Unfall-Hilfe steht in den Hallen der Feuerwehr. Dieser Rettungswagen wird, wie der alte, gegebenenfalls bei jedem Einsatz der Feuerwehr Bad Gandersheim mit fachkundigem Personal rausfahren. Der Kommandowagen der Ortsfeuerwehr Bad Gandersheim wurde laut dem Ortsbrandmeister von der Stadt Bad Gandersheim mit in die Ersatzbeschaffung aufgenommen. Auch im vergangenen Jahr haben Kameradinnen und Kameraden Lehrgänge an der Niedersächsische Akademie für Brand und Katastrophenschutzschulen in Celle und Loy sowie auf Kreisebene mit Erfolg teilgenommen.

Weiterhin gab Nobel bekannt, dass die Feuerwehr Bad Gandersheim in diesem Jahr 160 Jahre alt wird. Sie ist die älteste Freiwillige Feuerwehr im Landkreis Northeim und eine der ältesten Freiwilligen Feuerwehren in Süd Niedersachsen. Gandersheim war Gründungsmitglied des Braunschweigischen Verbands. Leider fehlen die Unterlagen und die Gründungsdaten darüber. Die Jugendfeuerwehr feiert in diesem Jahr ihr 50-jähriges Bestehen. Auf 25 Jahre kann mittlerweile die Sanitätsgruppe der Feuerwehr Bad Gandersheim zurückblicken. Diese Gruppe wurde seiner Zeit vom damaligen Ortsbrandmeister Hartmut Burgsmüller ins Leben gerufen. Bis heute ist es ein fester Bestandteil bei Einsätzen eine solche Gruppe als Eigenschutz dabei zu haben. Zum Schluss seiner Rede bedankte sich Nobel bei den Kameradinnen, Kameraden, Rat und Verwaltung, den fördernden Mitgliedern und bei den Intuitionen sowie der Feuerwehrtechnische Zentrale für die gute Zusammenarbeit im vergangenen Jahr. Für das Jahr 2018 wünscht er sich das alle gesund und unverletzt von den Einsätzen nach Hause kommen und das es eine gute Kameradschaft gehalten wird.

Jahresbericht der Jugendfeuerwehr:

Von Larissa Nobel konnte man hören, in der Jugendfeuerwehr Bad Gandersheim zum 31.12.2017 29 Jugendliche Dienst bei der Jugendfeuerwehr versehen. Das sind 16 Mädchen und 13 Jungen. 9 Neuzugänge, davon 5 Mädchen und 4 Jungen, die Tendenz ist immer noch steigend. 3 Jugendliche sind ausgeschieden und 1 Jugendlicher ist in die aktive Wehr übergetreten. 2017 waren die Jugendliche 10 Tage auf Lager und Ausfahrten. Sie haben 65 Stunden feuerwehrtechnische Ausbildung und 75 Stunden allgemeine Jugendabteilung geleistet. Hinzu kommen noch 880 Stunden Vor- und Nachbesprechungen der Dienste, mehrere Fortbildungen und Lehrgänge. Im vergangenen Jahr nahmen die Jugendlichen an mehreren Veranstaltungen, Wettbewerben, der Leistungsspange und Veranstaltungen der Wehr teil. Momentan besteht die Jugendfeuerwehr aus zwei Gruppen. Die 1. Gruppe da sind Jugendliche von 10 – 13 Jahren, diese wird von Larissa Nobel geleitet und die 2. Gruppe da sind Jugendliche im Alter von 13 – 16 Jahren, diese wird von Marek Hochschild geleitet. Der Dienst beider Gruppen wird von 8 Betreuerinnen und Betreuern unterstützt. Das 50-jährige Bestehen wird laut Larissa Nobel mit einem Zeltlager in Westerland auf der Insel Sylt gefeiert. Die Planungen dafür haben schon begonnen.

Wahl zum stellvertretenden Ortsbrandmeister:

Da der amtierende stellvertretende Ortsbrandmeister Michael Brackel sein Amt aus persönlichen und beruflichen Gründen zur Verfügung gestellt hatte, musste ein neuer Stellvertreter gewählt werden. Da der Ortsbrandmeister die Wahl nicht leiten konnte, hat der Kreisbrandmeister Bernd Kühle dieses Amt mit den Abschnittsbrandmeister Carsten Winkler und Ehrenstadtbrandmeister Günter Ahrens als seine Wahlhelfer übernommen. Von den 70 Wahlberechtigten Kameradinnen und Kameraden, waren 43 anwesend und wahlberechtigt. Sven Probst wurde von der Versammlung vorgeschlagen. Kühle fragte Probst ob er im Falle einer Wahl das Amt annehmen würde, er antwortete mit ja. Somit wurde eine geheime Wahl vorgenommen. Nachdem die Stimmberechtigten ihre Stimmzettel abgegeben hatten wurde die Stimmen von Kühle, Winkler und Ahrens ausgezählt. Das Ergebnis war wie folgt: 39-Ja stimmen, 2 Nein und einer hat seine Stimme nicht angegeben. Somit muss Probst noch vom Rat und Verwaltung von Bad Gandersheim in das Amt bestätigt werden.

Grußworte der Gäste:

Die Bürgermeisterin Franziska Schwarz bedankte sich bei Wilfried Nobel für die Einladung und bei den Feuerwehrkameradinnen und Kameraden für das immer gute und schnelle ehrenamtliche Engagement zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger der Stadt Bad Gandersheim. Besonders gefordert waren die Feuerwehren bei dem Sturmtief "Friederike" bei dem ein erheblicher Sachschaden entstanden ist. Nicht nur bei Sturm sondern auch bei Bränden und Hilfeleistungen, besonders bei Verkehrsunfällen ist "Eure Hilfe notwendig". Deswegen brauchen wir gut ausgebildete Einsatzkräfte. In diesem Jahr wird der Umbau des Feuerwehrhauses in Bad Gandersheim in Auftrag gegeben und Gelder für ein Einsatzfahrzeug und diversen Gerätschaften eingeplant. Sie wünscht sich, dass die Einsatzkräfte immer wieder gesund aus ihren Einsätzen zurückkommen.

Die Leiterin des Polizeikommissariat Bad Gandersheim, Kriminalhauptkommissarin Dagmar Leopold bedankte sich ebenfalls, auch in Namen ihrer Mannschaft für die gute Zusammenarbeit bei Einsätzen, ganz besonders bei den Bad Gandersheimer Domfestspielen. Sie gab anschließend einen kleinen Überblick über die Arbeit bei der Polizei.

Kreisbrandmeister Bernd Kühle sagte, das die Einsätze im vergangenen Jahr überwiegend durch Technische Hilfeleistungen geprägt waren. Dieses waren: Tür öffnen mit allen Risiken und Gefahren, Tragehilfe für den Rettungsdienst, Unfälle aller Art, Unwetter Einsätze und nicht zu vergessen die Personensuche. Natürlich waren auch immer wieder Brände von den Feuerwehrleuten zu bekämpfen. Alarme durch Brandmeldeanlagen und durch Heimrauchmelder sind vermehrt zu verzeichnet gewesen. Die Feuerwehr muss sich auch ständig auf neue Gefahrenlagen einstellen. Bei Bränden und Verkehrsunfällen müssen sich die Einsatzkräfte über unterschiedliche Antriebsarten bei den Fahrzeugen einstellen. In Hinsicht auf Hygienemaßnahmen sind die Einsatzkräfte im Landkreis schon sehr weit. Viele Voraussetzungen, die künftig an den Feuerwehren gestellt werden, hat die Kreisfeuerwehr seit einigen Jahren eingeführt und umgesetzt. Bezüglich der Vorhaltung von persönlicher Schutzausrüstung, so Kühle weiter, muss sich besonders bei Stütz- und Schwerpunktfeuerwehren etwas ändern. Bei einer Einsatzdichte wie in Bad Gandersheim stellt sich die Frage, ob jede Kameradin oder Kamerad seine eigene Schutzausrüstung haben muss, oder ist es nicht sinnvoll, wenn man sich aus einem Depot bedienen kann. Sicherlich muss dazu erst einmal investiert werden, aber kann man es sich leisten, das Feuerwehrkräfte nicht einsetzbar sind weil die persönliche Schutzausrüstung in der Reinigung ist. Kühle führte weiter an, das eine Studie aus der Schweiz durch Berechnungen bewiesen hat, das jeder Euro, der in die Feuerwehr investiert wird, einen dreifachen Wert erbringt. So sind die anstehenden Beschaffungen genau der richtige Weg so Kühle, um die Feuerwehren attraktiv und auf den neusten Stand der Technik zu halten. Wie gefährlich die Arbeit der Feuerwehr ist, wird erst dann bewusst, wenn ein Feuerwehrangehöriger verletzt oder gar getötet wird. Neben dem Einsatzalltag in der Ortsfeuerwehr haben laut Kreisbrandmeister, aber auch wieder einige Kameradinnen und Kameraden super Arbeit in den Kreisfeuerwehrbereitschaften, der Technischen Einsatzleitung in der Kreis Ausbildung und in der Brandschutzerziehung geleistet. In der Jugendfeuerwehr werden die Jugendlichen in hervorragender Weise auf den Dienst vorbereitet. Kühle beendete sein Grußwort mit dem Worten: "Ein großer Dank gilt den Familien, den Lebenspartnern und den Arbeitgebern für ihr Verständnis und ihre Unterstützung". Und noch eine Studie der Schweizer Wissenschaftler: "Wer sich ehrenamtlich engagiert, lebt bis zu 7 Jahre länger".

Stadtbrandmeister Kai-Uwe Rostock bedankte sich ebenfalls für die Einladung. Er sei sehr gerne nach Bad Gandersheim gekommen, um an der Jahreshauptversammlung Bad Gandersheim teilzunehmen. Er freut sich, dass die Stadt den Anbau am Feuerwehrhaus Bad Gandersheim und ein neues Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug in diesem Jahr mit aufgenommen hat. Weiterhin lobt er die gute Zusammenarbeit mit dem Landkreis Goslar. Diese gute Zusammenarbeit hat es bei dem Großbrand in Seesen gegeben, wo die Schwerpunktfeuerwehr fast geschlossen eingesetzt war. Weiterhin ist die Zusammenarbeit auf der Bundesautobahn A 7 mit den Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr Kalefeld und Echte recht gut. Für die geleisteten Einsätze und die Arbeit bei dem Hochwasser im vergangenen Jahr, bedankte sich Rostock und stellte fest, dass die Feuerwehrleute sehr gut ausgerüstet und ausgebildet sind. Rostock sagte, das die Feuerwehr Bad Gandersheim eine gute Öffentlichkeitsarbeit leistet, aber von den Bürgern und Bürgerinnen der Kernstadt nicht so recht angenommen wird. Weiterhin freut es Rostock, dass er die Helme der Jugendfeuerwehr ausgeben kann. Mit seinem Dank an die Kameradinnen und Kameraden für die geleistete ehrenamtliche Arbeit beendete er sein Grußwort.

Beförderungen und Ehrungen:

Ortsbrandmeister Wilfried Nobel beförderte zum Feuerwehrmann / -frau:
Angelina Keck, Nico Buchmann, Justus Dröge, Niklas Kückemück, Paul Logheu

Zum Oberfeuerwehrmann:

Timo Pawliki, Kevin Foit, Robin König, Veit Seelmeyer

Zum Hauptfeuerwehrmann / -frau:

Stintje Probst, Anika Kretzler, Frederik Reisig, David Socher


Stadtbrandmeister Kai-Uwe Rostock beförderte zum Löschmeister:

Dennis Bund und den stellvertretenden Jugendfeuerwehrwart Marek Hochschild

Zum Oberlöschmeister:

Jens Schrader, Patrick Laake, Marcel Dietz

Kreisbrandmeister Bernd Kühle und Abschnittsbrandmeister Carsten Wikler ehrten das Ehrenmitglied der Feuerwehr Bad Gandersheim Horst Pflug mit dem Abzeichen des Landesfeuerwehverbandes Niedersachsen für 60. Jahre in der Feuerwehr.

Die Ehrenmitgliedschaft in der Feuerwehr Bad Gandersheim bekam Manfred Handke zugesprochen, er bekam eine Urkunde und einen Präsentkorb von Wilfried Nobel überreicht

Unter den Tagesordnungspunkt Anfragen und Anregungen wurden Fragen von den Mitgliedern der Feuerwehr über Verdienstausfall und damit verbundener Geldausfall bei Einsätzen an die Bürgermeisterin und an den Stadtbrandmeister. Weiterhin wurden die in diesem Jahr anfallenden Termine angesprochen. Mit einem warmen Essen und kalten Getränken endete die Jahreshauptversammlung. Anschließend wurde in geselliger Runde mit den älteren Kameraden über Einsätze und Veranstaltungen der Feuerwehr gesprochen.

Text und Fotos: Horst Lange, Pressesprecher Kreisfeuerwehr Northeim

 

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